Archäologisches Museum auf Fuerteventura
Auf der Spuren der Vergangenheit in Betancuria
Im Archäologischen Museum in Betancuria trifft der interessierte Museumsbesucher auf die prähistorische und paläontologische Vergangenheit von Fuerteventura. Wer die Geschichte der Ureinwohner, deren Riten, den Alltag und den Lebensraum kennenlernen und begreifen möchte, muss dem Museo Arqueologico de Betancuria einen Besuch abstatten. Im Museum selbst sind Fundstücke, Fotografien, Werkzeuge, Knochen und auch Muscheln aus der Zeit der Majos ausgestellt.
Das Museum bietet umfassende Informationen über die Ureinwohner
Das Museum befindet sich an der Durchfahrststrasse Calle de Roberto Roldan. Vor dem Museum befinden sich zwei Kanonen aus der Schlacht von Tuineje aus dem 17. Jahrhundert. Das Museum besitzt drei hübsche Ausstellungsräume mit zahlreichen Fundstücken. Ausserdem gibt es einen kleinen traditionellen, kanarischen Innenhof mit Museumsstücken und einem typischen Holzbalkon.
Archäologische Fundstücke sind zum Beispiel Ton- und Keramikscherben, Steinfiguren, Knochenreste von Ziegen. Diese und eine alte Siedlung wurden eher zufällig im Butihondo Tal im Süden von Fuerteventura entdeckt. Als die Bauarbeiten zum Golfplatz Golf de Jandia in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts begannen.
Fundstücke aus dem Butihondo Tal
Überlieferte Schriftstücke deuten darauf hin, dass die Ureinwohner von Fuerteventura, die Majos, sich für religiöse Rituale auf bestimmten Berggipfeln, wie dem Berg Tindaya, versammelten um ihren Gott durch Opfergaben zu besänftigen. Dabei sollen sie ihre Hände zum Himmel gestreckt haben, um so ihrer Gottheit näher zu sein und seine Gnade zu empfangen. Die Jahreszyklen und der Mond spielten hierbei eine entscheidende Rolle.
Der hübsche Innenhof des Museums ist auch ein Ausstellungsraum
Die Kultstätten der Ureinwohner, kleine Steinbauten und Höhlen, die überall auf Fuerteventura verteilt sind, werden noch heute Kirchen der Majos genannt. Überreste der Kultstätten befinden sich in einem Lavatunnel im Lavafeld Malpais Grande und in den Bergen Montana Cardones, ebenso wie dem Montana de la Muda.
Nach dem Tod eines Majos wurden ihm Schmuckstücke, Tiere und Tongefässe mit in das Grab gelegt. In bestimmten Zeromonien riefen die Ureinwohner Fuerteventuras ihre Ahnen an, um sich die Zukunft voraus zu sagen.
Zahlreiche Tongefässe befinden sich in einem separaten Raum
Im Lavafeld Malpais Grand soll sich übrigens früher eine Kultstätte der Fruchtbarkeit befunden haben. Die Funde von sechs Steinfiguren mit weiblichen Formen in einer Höhle deuten auf Fruchtbarkeitsrituale hin. Da ein nordafrikansicher Stamm, zur etwa gleichen Zeit Fruchtbarkeitsrituale abhielt, folgerten die Archäologen daraus, dass Frauen, denen ein Kinderwunsch bisher unerfüllt blieb, sich in die Höhlen Cueva de los Idolos zurück zogen umso bestimmte Fruchtbarkeitsrituale abzuhalten.
Der Eingang des Museo Arqueologico in Betancuria
Das kleine Archäologische Museum hat dienstags bis freitags durchgehend, in den Zeiten von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Ruhetage sind Montag und Sonntag. Der Eintritt beträgt, für Erwachsene, 2,00 €, Kinder haben freien Eintritt.
Das Archäologische Museum finden Sie in der Calle Roberto Roldan, in 35637 Betancuria auf Fuerteventura. Telefonnummer: +34 - 928 - 87 82 41
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