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Die Piratenhöhlen von Ajuy

Zeitzeugen der Piraterie auf Fuerteventura

Anfang des 15. Jahrhunderts fanden auf Fuerteventura die ersten Piratenüberfälle statt. Aufgrund ihrer idealen geografischen Lage zu Amerika, Europa und Asien waren die Kanaren damals ein strategisch bedeutsames Ziel für Piraten. Zuerst überfielen die Seeräuber die Bewohner, plünderten deren Lebensmittel und zündeten anschliessend die Dörfer an. Doch die Piratenangriffe wurden immer brutaler. Entweder ermordeten und vergewaltigten Sie die Dorfbewohner oder sie nahmen sie gefangen um sie zu versklaven.

Piraten auf Fuerteventura

Da Fuerteventura an einem strategisch wichtigen Seepunkt lag, versteckten sie ihre Beute in den grossen Höhlen von Ajuy und segelten weiter zu den kanarischen Nachbarinseln um diese ebenfalls zu überfallen. Die Piraten wurden, obwohl offiziell steckbrieflich gesucht, von einigen Königen und Machtinhabern, aus politischen Gründen, angeheuert um für sie Ländereien und Beute zu erobern.

Monumento de la Pena

Mitte des 16. Jahrhunderts fand die grösste Versklaverei durch Piraten eines nordarfrikanischen Berberstammes statt. Es sollen damals ungefähr 1.000 Dorfbewohner gefangen und versklavt worden sein. Einige Jahre später wurde Betancuria, die ehmalige Hauptstadt von Fuerteventura, durch Piratenüberfälle völlig zerstört. In dieser Zeit flüchteten viele Ureinwohner Fuerteventuras, die Majoreos, von der Insel.

Fossilien auf Fuerteventura

Die Piraten kamen jetzt aus verschiedenen Teilen der Welt. Es befanden sich unter den Piraten mittlerweile Amerikaner, Franzosen, Afrikaner und Engländer. Manche angeheuert durch ihre eigene Krone. Zeitzeugen der Piraterie auf Fuerteventura sind die Wehrtürme in Caleta de Fuste und in El Cotillo.

Piratenhöhle auf Fuerteventura

Der Strand Playa de los Muertos von Ajuy, auch Totenstrand genannt, diente den Piraten damals als Landeplatz für ihre Piratenschiffe und die blutreichen Überfälle auf die Dorfbewohner von Ajuy. Heutzutage befinden sich die historischen Piratenhöhlen von Ajuy in dem seit 1994 deklarierten Naturpark Monumento National de Ajuy.

Über eine Weg erreicht man die Piratenhöhlen. Der Weg zu den Höhlen startet am Ende des schwarzen Lavasansdstrandes, an den bizarren und fossilen Gesteinsformationen. Übrigens sind diese unter Naturschutz gestellt worden, da sie paläontologische und sogleich die ältesten Gesteinsformen der kanarischen Inseln enthalten.

Entlang des langen Weges, bitte auf passendes Schuhwerk achten, kommen Sie an den Hornos de Cal (Kalköfen) und der Schiffsrampe El Rampa, des damligen Hafens Puerto de la Pena, vorbei. Von hier verschifften die Bewohner von Ajuy ihren gebrannten Kalk.

Die Einnahmen waren, neben Ziegenhaltung und Tomatenanbau, eine wichtige Einnahmequelle, dienten zum Überleben. Nach einiger Zeit erblickt man die Caleta Negra mit ihren Piratenhöhlen. Eine steile Treppe führt, an einem wunderbaren Aussichtspunkt gelegen, hinunter zu den Höhlen. Wer mutig ist, kann durch die dunkle ca. 600 Meter lange Caleta Negra (schwarze Grotte) gehen.

Tiere auf Fuerteventura

Nah' der berühmten Piratenhöhlen von Ajuy auf Fuerteventura befindet sich das ebenso interessante Felsentor Pena Horadada an der Mündung des Barrancos de la Pena. Hier soll der französiche Eroberer Jean de Bethencourt im Jahre 1402 auf Fuerteventura gelandet sein.

Mehr Informationen zur Ortschaft Ajuy und eine Bildergalerie über Ajuy auf Fuerteventura.